AfD: Keine Fingerhakeln für die BRD

AfD: Keine Fingerhakeln für die BRD
AfD: Kein „Finger krümmen“ für die BRD
Teaser: Seit der Abstimmung über das Wehrdienstmodernisierungsgesetz gibt es in der AfD Streit über das Verhältnis der Partei zum Militär. Ein Bundestagsabgeordneter erhielt einen Verweis – weil er Björn Höcke kritisierte.
17. Dezember 2025, 06:16 Uhr
Eine hitzige Debatte über die Wehrpflicht spaltet die AfD. Der Streit entzündete sich an der Ablehnung eines Gesetzes zur Modernisierung des Wehrdienstes und hat viele ehemalige Soldaten verärgert. Im Kern zeigt der Konflikt tiefe Gräben zwischen nationalistischen und konservativen Flügeln der Partei.
Die AfD stimmte kürzlich gegen ein Gesetz zur Modernisierung des Wehrdienstes in Deutschland. Diese Entscheidung löste Kritik aus, insbesondere bei ehemaligen Soldaten, die eine stärkere Bundeswehr fordern. Innerhalb der Partei vertiefte sich der Riss, als der Abgeordnete Rüdiger Lucassen Björn Höckes Haltung zur Landesverteidigung öffentlich infrage stellte.
Lucassen setzt sich für die Wiedereinführung der Wehrpflicht und eine schlagkräftige Armee ein. Er warnt davor, dass die Bundeswehr „zu woke“ werde. Seine Äußerungen führten zu einem offiziellen Verweis durch die eigene Fraktion. Höcke hingegen vertritt seit Langem die Position, dass die Bundesrepublik selbst nicht verteidigenswert sei – nur das deutsche Volk.
Eine dritte Stimme in der Debatte kommt von Götz Kubitschek und seinem Antaios-Verlagsnetzwerk. Seit den 2010er-Jahren lehnt diese Gruppe die allgemeine Wehrpflicht ab. Stattdessen propagiert sie eine professionelle, ideologisch geprägte Truppe, gestützt durch freiwillige Milizen und paramilitärische Ausbildung. Ihr Ziel ist es, das zu stärken, was sie als nationale Identität und rechtes Gedankengut verstehen – mit zunehmend öffentlichen Stellungnahmen zwischen 2022 und 2024.
Der Konflikt offenbart einen grundsätzlichen Dissens: Während „völkische“ Nationalisten wie Höcke ein ethnisch definiertes Deutschland verteidigen wollen, setzen Konservative wie Lucassen auf eine starke, traditionelle Militärstruktur.
Der interne Streit der AfD über Wehrpflicht und Verteidigungspolitik bleibt ungelöst. Die Ablehnung des Modernisierungsgesetzes hat einige ehemalige Soldaten verprellt, während der ideologische Machtkampf zwischen den Lagern weitergeht. Wie sich dieser Graben auswirkt, könnte die künftige Haltung der AfD in Fragen der nationalen Sicherheit und Militärreform prägen.

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