Wie eine Apotheke nach Konkurrenzschließung durchstartet und wächst

Wie eine Apotheke nach Konkurrenzschließung durchstartet und wächst

Apotheke im Cirkel verzeichnet Kundenandrang nach Schließung der Konkurrenz

Seit die benachbarte City-Apotheke ihre Pforten geschlossen hat, erlebt die Apotheke im Cirkel einen deutlichen Kundenanstieg. Inhaber Ingo Müller reagierte mit dem Ausbau der Kassenbereiche und der Einstellung zusätzlichen Personals, um die gestiegene Nachfrage zu bewältigen. Trotz steigender Kosten und branchenspezifischer Herausforderungen bleibt sein Focus auf Wachstum gerichtet.

Die Schließung der City-Apotheke brachte Müller eine Welle neuer Kunden. Um die höhere Arbeitsbelastung zu stemmen, stellte er ehemalige Mitarbeiter des geschlossenen Betriebs ein. Zudem wurden zusätzliche Kassen installiert, um Wartezeiten zu verkürzen.

Müller setzt auch auf Automatisierung, um die Effizienz zu steigern. Ein rund um die Uhr zugänglicher Medikamenten-Apotheken-Automat ermöglicht es Kunden nun, rezeptfreie Produkte außerhalb der regulären Öffnungszeiten abzuholen. Diese Maßnahme soll das Personal entlasten, damit es sich komplexeren Aufgaben widmen kann.

Über den Einzelhandel hinaus hat die Apotheke ihr Angebot an Blisterverpackungen ausgeweitet. Die individuell portionierten Medikamentendosen werden an Pflegeheime, ambulante Pflegedienste und Arztpraxen geliefert. Diese Investition festigt die Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtungen und diversifiziert gleichzeitig die Einnahmequellen.

Doch bleiben Herausforderungen bestehen. Die Umstellung auf E-Rezepte führte zu gelegentlichen Ausfällen im Telematiksystem, was Arbeitsabläufe störte und die Gewinne schmälerte. Steigende Lohnkosten erhöhen den Druck zusätzlich und belasten die Margen von Apotheken bundesweit. Dennoch blickt Müller optimistisch in die Zukunft und plant weitere Expansionen.

Auch regulatorisch gibt es Veränderungen: Das Modell der Teilapotheker, das Apothekern eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht, wurde vom Bundesrat Alain Berset genehmigt. Dies könnte die Personalknappheit in der Branche etwas abmildern.

Durch gezielte Investitionen in Personal, Technologie und Dienstleistungen ist Müllers Apotheke gewachsen. Trotz der Risiken durch technische Störungen bei E-Rezepten und höhere Ausgaben passt sich das Unternehmen kontinuierlich an. Mit seinem Focus auf Effizienz und Diversifizierung bleibt die Apotheke im hart umkämpften Markt wettbewerbsfähig.