PEM-Studie analysiert die Kritikalität von E-Motor-Materialien

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Eine Sammlung von Motorradteilen, darunter ein Motor, ein Kühler, ein Auspuffrohr, ein Getriebe, Stangen, Muttern und Drähte.

PEM-Studie analysiert die Kritikalität von E-Motor-Materialien

Studie der RWTH Aachen analysiert Kritikalität von Materialien für E-Motoren

Teaser: Eine Studie der RWTH Aachen untersucht die Schlüsselrohstoffe für die Produktion von Elektromotoren – mit Fokus auf deren individuelle Versorgungsrisiken.

Artikel: Europas Bestrebungen, den Verkehr zu elektrifizieren, stehen vor einem zentralen Hindernis: die Abhängigkeit von ausländischen Lieferketten für kritische Rohstoffe. Eine neue Studie der RWTH Aachen zeigt die Risiken auf, die mit Importen seltener Erden, Halbleitermaterialien und anderer essenzieller Komponenten für Elektromotoren verbunden sind. Ohne Gegenmaßnahmen könnten die ehrgeizigen Ziele der grünen Mobilität auf dem Kontinent durch Engpässe und Verzögerungen ins Stocken geraten.

Die Untersuchung bewertete sechs grundlegende Materialien für elektrische Antriebe: Seltene Erden, Kupfer, Elektroblech, Aluminium, Halbleiterwerkstoffe und Isoliermaterialien. Zwar sind die Kupferreserven noch ausreichend, doch warnt der Bericht, dass Europa das Recycling ausbauen muss, um die Nachfrage zu decken – andere Industrien verbrauchen bereits große Mengen. Noch größer ist die Herausforderung bei Halbleitern: Europa stellt nur 10 Prozent der weltweiten Produktion und hinkt Asien technologisch etwa ein Jahrzehnt hinterher.

Die größten Risiken bergen die Seltenen Erden. China dominiert deren Förderung dank technischem Know-how und massiver Investitionen. Die Studie schätzt, dass eine Umstrukturierung dieser Lieferketten 10 bis 15 Jahre dauern könnte. Als Reaktion setzen deutsche und europäische Hersteller nun auf zwei Strategien: den Ersatz knapper Rohstoffe oder deren reduzierten Einsatz in Motoren. Um die Abhängigkeit zu verringern, fördern EU-Mitgliedstaaten neue Bezugsquellen. Über die European Battery Alliance (EBA) und 6,1 Milliarden Euro an IPCEI-Projekten (Important Projects of Common European Interest) unterstützen Regierungen die heimische Produktion. Zwölf Länder haben zudem 2,9 Milliarden Euro an öffentlicher Förderung für die Batterie-Wertschöpfungskette zugesagt. Deutschland allein investiert zwei Milliarden Euro in das Batteriezellenwerk von Volkswagen in Salzgitter, um die lokale Versorgung zukünftiger Elektrofahrzeuge zu sichern.

Die Studie macht deutlich: Europas Wandel zur E-Mobilität hängt entscheidend davon ab, eigene Rohstoffquellen zu erschließen. Da die aktuellen Lieferketten stark in Asien konzentriert sind, könnten Verzögerungen bei der Neuausrichtung die Produktion bremsen und die Kosten in die Höhe treiben. Regierungen und Hersteller stehen nun unter Zeitdruck, Alternativen aufzubauen, bevor Engpässe die Branche zurückwerfen.