Caritas Bocholt beantragt Eigenverwaltung – Insolvenzverfahren soll Stabilität sichern

Caritas Bocholt beantragt Eigenverwaltung – Insolvenzverfahren soll Stabilität sichern

Der Caritasverband Bocholt hat Eigenverwaltung in einem vorläufigen Insolvenzverfahren beantragt. Das Amtsgericht Münster gab dem Antrag statt und ermöglicht der Organisation so eine Umstrukturierung unter rechtlichem Schutz. Geschäftsführerin Claudia Soggeberg erklärte, diese Entscheidung eröffne dem Wohlfahrtsanbieter neue Perspektiven.

Mit dem Insolvenzverfahren soll die finanzielle Stabilität von Caritas Bocholt gesichert werden, das wie viele gemeinnützige Einrichtungen unter steigenden Kosten und veralteten Erstattungssätzen der Förderstellen leidet. Die Leitung fordert daher dringend Anpassungen und Neuverhandlungen mit den öffentlichen Geldgebern.

Während der Umstrukturierungsphase wird der Betrieb in allen betroffenen Einrichtungen ohne Unterbrechung fortgesetzt. Die 904 Beschäftigten erhalten für die kommenden drei Monate weiterhin ihre Löhne und Gehälter – abgesichert durch Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit. Rechtliche Begleitung im Insolvenzverfahren wurde organisiert, der Name der beteiligten Kanzlei oder des Beraters bleibt jedoch vorerst vertraulich.

Die gerichtliche Genehmigung ermöglicht Caritas Bocholt, sich zu reorganisieren, ohne die wesentlichen Dienstleistungen einzuschränken. Die Löhne sind vorerst gesichert, und die Einrichtungen bleiben wie gewohnt geöffnet. Die weiteren Schritte hängen nun von den Verhandlungen mit den Förderstellen und dem Erfolg der Restrukturierungsmaßnahmen ab.