Watzke kandidiert als BVB-Präsident – ein neues Kapitel nach 20 Jahren

Watzke kandidiert als BVB-Präsident – ein neues Kapitel nach 20 Jahren

Hans-Joachim Watzke, langjähriger CEO von Borussia Dortmund, kandidiert diese Woche für das Amt des Vereinspräsidenten. Seit mehr als zwei Jahrzehnten prägt er den Klub – nun entscheiden die Mitglieder, ob er diese neue Rolle übernimmt.

Watzke übernahm 2005 die Geschäftsführung und gestaltete maßgeblich die moderne Identität des BVB. Doch seine Amtszeit war nicht frei von Kontroversen. Ein besonders schwieriger Moment war der Mai 2017, als er Cheftrainer Thomas Tuchel entließ.

Tuchel hatte in seinen zwei Jahren beim Klub beachtliche Erfolge erzielt: Unter seiner Leitung belegte Dortmund 2015/16 den zweiten Platz in der Bundesliga und gewann im Folgejahr den DFB-Pokal. Doch die Spannungen nahmen zu, nachdem das Team im April 2017 im Champions-League-Viertelfinale gegen AS Monaco antrat – das Hinspiel fand nur einen Tag nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus statt, eine Entscheidung, die Tuchel vehement ablehnte.

Jahre später räumte Watzke ein, er hätte Tuchel im Nachhinein nicht entlassen. Er bezeichnete die Trennung als Fehler. Mittlerweile haben die beiden ihre Differenzen beigelegt; ihr Verhältnis gilt heute als gut. Nach seinem Abschied von Dortmund trainierte Tuchel später Paris Saint-Germain und festigte so seinen Ruf als Top-Trainer.

Watzkes anstehende Wahl markiert ein weiteres Kapitel in seiner langen Verbindung zum Verein. Seine Amtszeit war von Höhen, aber auch von eingestandenen Fehlern geprägt – etwa der Art und Weise, wie Tuchels Abgang gehandhabt wurde. Sollte er gewählt werden, bringt er jahrzehntelange Erfahrung in das Präsidentenamt ein.