Rhein-Derby eskaliert: Boykott und Traumtor erschüttern den 1. FC Köln

Rhein-Derby eskaliert: Boykott und Traumtor erschüttern den 1. FC Köln

Kölner Derby-Tag zum Vergessen

Marvin Schwäbe schüttelte den Kopf. Unruhe beim 1. FC Köln nach einem Derby-Tag zum Vergessen? „Nein!“ betonte der Torhüter entschlossen – fünf Bundesliga-Spiele in Folge ohne Sieg bereiten dem Kapitän noch keine Sorgen. Stattdessen machte sich Schwäbe mehr Gedanken über die Situation einiger Kölner Fans, die beim verdienten 0:2 (0:0) ihres Teams bei Bayer Leverkusen wegen eines Boykotts auffällig abwesend waren.

Rhein-Derby mit ungewöhnlicher Wendung

Das Rhein-Derby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln nahm am 13. Dezember 2025 eine ungewöhnliche Wendung. Rund 500 Auswärtsfans boykottierten die Partie, nachdem sie sich über überzogene Polizeikontrollen am Stadioneingang beschwert hatten. Auf dem Platz besiegelte ein Traumtor von Leverkusens Martin Terrier die fünfte Niederlage in Folge für die Kölner.

Die Probleme begannen bereits vor dem Anpfiff, als Kölner Anhänger an der BayArena ungewöhnlich strengen Kontrollen unterzogen wurden. Fanvertreter Martin Schlüter bestätigte, dass einige Supporter aufgefordert wurden, sich während der Durchsuchungen auszuziehen – was schließlich zum Boykott führte. In der Folge blieb der Gästeblock fast leer, nur ein Bruchteil der sonst 500 bis 600 aktiven Fans war anwesend.

Leverkusens Ultra-Gruppen zeigten Solidarität, indem sie das Stadion bereits wenige Minuten nach Spielbeginn verließen – die Derby-Atmosphäre verflüchtigte sich. Das Spiel selbst wurde durch einen Moment der Klasse entschieden: Terriers spektakulärer „Skorpion-Kick“ brachte Leverkusen in Führung. Kölns Mittelfeldspieler Eric Martel bezeichnete den Treffer später als „weltklasse“.

Abseits des Platzes kritisierten sowohl Sportdirektor Thomas Kessler als auch Trainer Lukas Kwasniok den fehlenden Fan-Rückhalt als Schlag für die Mannschaftsmoral. Trotz der aktuellen Krise zeigte sich Torhüter Marvin Schwäbe jedoch unbeeindruckt von der fünf Spiele andauernden Sieglosserie. Die Niederlage lässt den FC Köln im Mittelfeld der Tabelle zurück – nur fünf Punkte vor den Abstiegsrängen, ein deutlicher Rückschlag nach dem starken Saisonstart.

Nun richtet sich der Fokus der Kölner auf das letzte Spiel des Jahres gegen Union Berlin, in dem dringend Punkte für neuen Schwung gebraucht werden. Der Vorsprung auf die Abstiegszone ist geschrumpft, während Leverkusens dramatischer Sieg die Werkself in der oberen Tabellenhälfte hält. Unterdessen bleiben Fragen zu den Polizeimaßnahmen, die Hunderte Fans fernhielten.