Kürbisse: Mehr als man sieht

Kürbisse: Mehr als man sieht

Kürbisse – mehr als nur Halloween-Deko: Von Beeren bis zu Rekordgewichten Kürbisse, die hierzulande vor allem mit Halloween in Verbindung gebracht werden, sind weit mehr als bloße Ziergewächse. Botanisch zählen sie zu den Beeren, stecken voller gesundheitlicher Vorteile und inspirieren weltweit einzigartige Bräuche. Trotz ihrer imposanten Größe gelten Kürbisse aus botanischer Sicht als Beeren – denn ihre Samen sind in das Fruchtfleisch eingebettet. Diese überraschende Einordnung unterstreicht die Vielfalt des Pflanzenreichs. In den USA messen sich Enthusiasten bei "Kürbis-Regatten", bei denen sie riesige Kürbisse aushöhlen und damit über Seen paddeln. Dieser skurrile Wettkampf beweist, wie vielseitig und robust die Früchte sind. Der "Pumpkin-Spice"-Hype, der in den letzten Jahren die Runde machte, besteht meist aus einer Mischung aus Zimt, Muskatnuss, Nelken und Ingwer. Dieses Gewürzaroma ist längst zum Symbol für den Herbst avanciert und findet sich in unzähligen Lebensmitteln und Getränken wieder. Weltweit gibt es rund 800 Kürbissorten, davon sind 200 essbar. Jede Variante überzeugt mit eigenen Merkmalen – von Größe und Farbe bis hin zu Geschmack und Textur. Diese Bandbreite macht den Kürbis zu einem vielseitigen Zutat in Küchen rund um den Globus. Kürbisse sind wahre Nährstoffbomben: Sie liefern reichlich Vitamin C und B, Mineralstoffe sowie ballaststoffreiche Fasern. Auch die Kerne stecken voller Zink, Magnesium, Eisen, Selen, ungesättigter Fettsäuren und Aminosäuren – ein echtes Superfood. Ein einzelner Steirischer Ölkürbis kann bis zu 500 Samen enthalten. Für einen Liter Kürbiskernöl werden ganze drei Kilogramm Kerne benötigt – ein Beleg für den Aufwand hinter diesem kulinarischen Besonderheit. Der schwerste Kürbis der Welt brachte 2023 in den USA stolze 1.249,8 Kilogramm (2.755 Pfund) auf die Waage. Dieses Rekordgewicht zeigt, zu welch beeindruckenden Dimensionen die Pflanzen heranwachsen können. Die Tradition, Kürbisse zu "Jack-o’-Lanterns" – also gruseligen Laternen – zu schnitzen, geht auf eine irische Legende über einen Mann namens Jack zurück. Mittlerweile ist der Brauch zu einem globalen Halloween-Symbol geworden. Ursprünglich stammen Kürbisse aus Südamerika: Vor rund 9.000 Jahren wurden sie erstmals in Mexiko angebaut. Spanische Entdecker brachten sie im 16. Jahrhundert nach Europa und verbreiteten so ihren kulinarischen und kulturellen Einfluss weltweit. Von ihrer ungewöhnlichen Einordnung als Beeren über ihren Nährwert bis hin zu ihren vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten sind Kürbisse weit mehr als saisonaler Dekorationsschmuck. Sie stehen für die faszinierende Welt der Pflanzen – und für die Kreativität menschlicher Kultur.