Korit 420 FS kehrt 2026 mit strengen Auflagen für Landwirte zurück

Korit 420 FS kehrt 2026 mit strengen Auflagen für Landwirte zurück

Ein umstrittenes Saatgutbehandlungsmittel zum Schutz von Mais vor Vogelfraß kehrt 2026 unter strengen Auflagen zurück. Die deutsche Bundesregierung hat für Korit 420 FS eine 120-tägige Notfallzulassung erteilt – trotz anhaltender rechtlicher und wissenschaftlicher Kontroversen. Landwirte müssen bei der Anwendung strikte Vorgaben beachten, darunter Beschränkungen, wo und wie behandeltes Saatgut ausgebracht werden darf.

Die Neuzulassung von Korit 420 S gilt vom 12. Januar bis zum 11. Mai 2026 und richtet sich gegen Krähen, Tauben und Fasane, die häufig frisch gesäten Mais beschädigen. Die Behandlung muss in einer Dosierung von 87,5 Milliliter pro Saatguteinheit (0,6 Liter pro 100 Kilogramm Saatgut) erfolgen, mit einer Höchstmenge von 175 Milliliter pro Hektar.

Nur zertifizierte Behandlungsanlagen dürfen das mit Korit beschichtete Saatgut handhaben. Die Verpackungen müssen die maximale Aussaatmenge nach der Behandlung deutlich kennzeichnen. Landwirte sind zudem verpflichtet, driftmindernde pneumatische Sämaschinen zu verwenden und dürfen nur bei Windgeschwindigkeiten unter fünf Metern pro Sekunde aussäen. Strenge Pufferzonen gelten ebenfalls: Behandeltes Saatgut darf nicht innerhalb von fünf Metern zur letzten Reihe oder zu Oberflächengewässern ausgebracht werden. Zudem ist der Einsatz in Wasserschutzgebieten und in der Nähe von Mineralquellen verboten. Die Notfallgenehmigung selbst ist auf 1.000 Liter des Mittels begrenzt – ausreichend für etwa 5.715 Hektar. Kritiker hinterfragen die rechtliche Grundlage solcher Notfallzulassungen nach Artikel 53. Bedenken betreffen fehlende parlamentarische Kontrolle, mögliche Verstöße gegen EU-Recht und eine dünne wissenschaftliche Begründung. Einige argumentieren, die Auflagen belasteten Landwirte unverhältnismäßig – besonders in Zeiten der aktuellen Gesundheits- und Energiekrisen.

Die 120-tägige Genehmigung bietet Maisbauern zwar eine vorübergehende Lösung gegen Vogelfraß, doch die strengen Kontrollen und anhaltenden Rechtsstreitigkeiten lassen die Zukunft des Mittels ungewiss erscheinen. Landwirte müssen alle Vorgaben einhalten, andernfalls drohen Strafen nach den Notfallregelungen.