Joseph Beuys’ späte Ankunft in der DDR – ein künstlerischer Durchbruch

Joseph Beuys’ späte Ankunft in der DDR – ein künstlerischer Durchbruch

Mehr als ein Jahr nach seinem Tod erreichte Joseph Beuys endlich die DDR. Der Künstler, einst vom sozialistischen Regime der DDR als 'unerwünschte Person' eingestuft, stand im Mittelpunkt einer beispiellosen Ausstellung. Organisiert von der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin, war es das erste und einzige Mal, dass seine Werke im Land gezeigt wurden.

Jahre lang war Beuys in der DDR de facto verboten gewesen. Die Funktionäre lehnten seine gesellschaftskritische Kunst und demokratischen Ansichten ab und hielten ihn so aus den staatlichen Galerien fern. Doch bis 1988 konnte selbst das Regime seinen Einfluss nicht länger ignorieren.

Die Ausstellung endete Mitte Mai 1988 und hinterließ eine seltene, aber nachhaltige Spur in der Kulturlandschaft der DDR. Zwar streng kontrolliert, bot sie einem Publikum, dem der Zugang zu Beuys' Werk jahrelang verwehrt geblieben war, einen Einblick in sein Schaffen. Seine – wenn auch begrenzte – Präsenz deutete auf einen Wandel in der starren Haltung des Regimes gegenüber westlicher Kunst hin.