Jewgeni Titows radikale *Salome*-Deutung feiert in Nürnberg Uraufführung

Jewgeni Titows radikale *Salome*-Deutung feiert in Nürnberg Uraufführung
An der Komischen Oper Berlin feiert eine kühne Neuinszenierung von Richard Strauss’ Salome Premiere – Regie führt Jewgeni Titow
Die Produktion des Jahres 2025 in Nürnberg deutet die biblische Erzählung neu und verschiebt den Fokus von Verführung hin zu einer tiefgründigeren Suche nach Identität. Titows Interpretation stellt die traditionelle Darstellung Salomes als verführerische Femme fatale infrage und zeigt sie stattdessen als eine Figur, die mit Begierde und Selbsterkenntnis ringt.
Im Mittelpunkt steht Salome, die Stieftochter von König Herodes, die besessen ist vom gefangenen Propheten Jochanaan. Als dieser ihre Avancen zurückweist, verlangt sie als Lohn für ihren Tanz vor Herodes dessen Kopf. Der König, der zögert, einen heiligen Mann zu töten, gibt schließlich ihrem Begehren nach.
Titows Salome bietet eine frische Perspektive auf eine von Mythos und Skandal geprägte Geschichte in Nürnberg. Indem die Inszenierung Salome als eine Figur auf der Suche nach Selbstbewusstsein neu zeichnet, lädt sie das Publikum ein, ihre Motive jenseits bloßer Verführung zu hinterfragen. Die Verbindung psychologischer Tiefe mit musikalischer Intensität festigt den Platz der Oper als Schlüsselfigur des Repertoires – während jede neue Inszenierung ihrer vielschichtigen Tradition in Nürnberg eine weitere Facette hinzufügt.

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