Digitalpakt 2.0: Solingen-Schulen begrüßen Abkommen - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

Digitalpakt 2.0: Solingen-Schulen begrüßen Abkommen - Aber die Liste der Mängel bleibt lang
DigitalPakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen die Einigung – doch die Mängelliste bleibt lang
Solingen – Nach über einem Jahr Stillstand gibt es endlich Bewegung bei der digitalen Ausstattung der Schulen: Bund und Länder haben sich auf den DigitalPakt 2.0 geeinigt. In Solingen wird die Entscheidung grundsätzlich begrüßt – doch von Euphorie kann keine Rede sein. Zu viele Baustellen gibt es noch, zu zahlreich sind die Geräte, die seit Langem defekt in den Regalen stehen.
Bund und Länder haben den DigitalPakt 2.0 besiegelt, ein fünfjähriges Förderprogramm zur Digitalisierung der Schulen. Von 2026 bis 2030 stehen damit 2,5 Milliarden Euro bereit – nur halb so viel wie beim Vorgängerprogramm. Zwar bringt der Plan Entlastung, doch Pädagogen in Städten wie Solingen warnen: Die Herausforderungen bleiben enorm.
Alle 16 Bundesländer haben den Pakt unterzeichnet und sich an der Finanzierung des 2,5-Milliarden-Topfs beteiligt. Davon fließen rund 201 Millionen Euro direkt an die Schulträger, weitere 10 Millionen Euro sind für länderübergreifende Projekte in Niedersachsen vorgesehen. Die Vereinbarung gibt den Schulen fünf Jahre Planungssicherheit – eine zentrale Forderung lokaler Verantwortlicher, die unter den Verzögerungen früherer Förderprogramme litten.
In Solingen fällt die Reaktion verhalten aus. Jens Merten, Vorsitzender des örtlichen VBE-Verbands, erklärt, dass Jahre der Unsicherheit Schulen gezwungen hätten, Reparaturen und Neuanschaffungen aufzuschieben. Viele Einrichtungen kämpften mit veralteter oder defekter Technik. Zwar werde der neue Pakt begrüßt, doch die Frustration über den Stau ungelöster Probleme bleibe. Der VBE fordert schnellere, weniger bürokratische Mittelvergabe sowie klare Vorgaben, wofür das Geld eingesetzt werden soll. Betont wird auch: Schulen brauchen mehr als nur neue Hardware. Moderne Lehrmethoden, eine KI-taugliche Infrastruktur und Fortbildungen für Lehrkräfte seien genauso dringend. Kritiker monieren jedoch, dass Länder ihre eigenen Ausgaben mit den Bundesmitteln verrechnen können – was die Summe für neue Projekte schmälert. Bereits jetzt wird über einen möglichen DigitalPakt 3.0 diskutiert, um nach 2030 keine neue Förderlücke entstehen zu lassen.
Der DigitalPakt 2.0 sichert zwar Mittel bis 2030, doch das gekürzte Budget und die bestehenden Rückstände bedeuten: Die Schulen stehen vor einem Kraftakt. Die Einigung bringt Planungssicherheit, doch Lehrkräfte und Verantwortliche blicken bereits weiter – hin zu langfristigen Lösungen für digitales Lernen. Jetzt kommt es darauf an, wie zügig und zielgerichtet die Gelder eingesetzt werden.